Dörferwanderung vom Seddiner See über Langerwisch nach Wilhelmshorst

Viel ist auf dem Weg durch Seddin von dem gleichnamigen See noch nicht zu sehen. Nur an der Dorfkirche und an einer Badestelle etwas weiter gibt es einen Zugang zum Wasser. Auf der Hauptstraße wandere ich lange Zeit durch den Ort immer geradeaus, bis ich den versteckt neben einem Findlingsgarten liegenden Friedhof von Kähnsdorf erreiche. Der Künstler Ben Wagin ist hier begraben, der als Baumpate bekannt wurde und mehrere tausend Ginkgobäume pflanzte.

Zwischen Kähnsdorf und Wildenbruch zeigt sich der Seddiner See etwas mehr, zumindest das, was momentan noch von ihm übrig ist. Wie kaum ein anderer See in Brandenburg leidet er unter einem starken Wasserrückgang, seit 1988 hat er ein Drittel seines Volumens eingebüßt. Ein breiter Sandstreifen entlang des Ufers ist entstanden, der aber aus Naturschutzgründen nicht betreten werden sollte.

Von der alten Feldsteinkirche in Wildenbruch geht es weiter über große Pferdekoppeln zum Gutshof von Langerwisch. Genaugenommen handelt es sich um zwei Dörfer, Alt-Langerwisch und Neu-Langerwisch, die von einer langen Wiese (»langer Wische«) getrennt bzw. verbunden werden. Eine holprige Allee führt zu zwei Windmühlen, einer großen Paltrockwindmühle und einer vergleichsweise winzigen Bockwindmühle, die ein Müllermeister in verkleinertem Maßstab als Lehrobjekt herstellte. Richtig schön ist es hier im Frühling: Auf den Feldern blüht nicht nur leuchtend gelb der Raps, auch die Apfelbäume stehen in voller Blüte.