Waldseen und Buchenwälder zwischen Wandlitz und dem Biesenthaler Becken

Was macht man als Wanderer, wenn der Wetterbericht dreißig Grad im Schatten verspricht? Natürlich eine Wanderung auf einem Teilstück des 66-Seen-Wanderwegs um Berlin! Die Wahl fällt nicht schwer: Zwischen Wandlitz und Biesenthal führt der Fernwanderweg gleich an sieben Seen vorbei, darunter auch dem weithin für seine Wasserqualität bekannten Liepnitzsee. Abweichend von der eigentlichen Wegführung wähle ich hier allerdings die Route am südlichen Ufer, die direkt am See und neben moosbedeckten Waldhängen entlangführt. Ein Schild warnt allerdings auch vor Astbruchgefahr und empfiehlt die Nutzung eines höher gelegenen Weges.

Menschliche Siedlungen unterbrechen die Waldwege durch den Naturpark Barnim nur kurz. Neben zwei entsprechend besuchten Badestellen mit Sandstrand am Liepnitzsee und am Obersee finden sich überall individuelle Plätze an den Seeufern, wo man die Seele in der Natur und die Füße im Wasser baumeln lassen kann. Besonders wildromantisch ist es auf den wurzelreichen und von Buchen beschatteten Pfaden am Hellsee. Bei einer Pause am Ufer hüpft ein Teichfrosch ganz unerwartet auf meinen Fuß. Nach dem ersten Schreck lässt sich der kleine Kerl, dem es hier anscheinend ebenso gut gefällt wie mir, noch ungestört aus der Nähe fotografieren.

Am Gut Hellmühle endet die Seenkette, weiter geht es von nun an entlang des urigen Hellmühlenfließes. Umgeworfene Baumstämme liegen kreuz und quer über dem Wasserlauf, der sich tief in die Landschaft gegraben hat. Aber Achtung: Hier im Wald herrscht momentan Mückenwarnstufe 5! Nicht nur blutrünstige Insektenschwärme, sondern auch das Grollen eines herannahenden Gewitters beschleunigen meine Schritte durch die Bruchwälder und Moorgebiete des Biesenthaler Beckens. Als der Himmel schließlich wolkenbruchartig seine Tore öffnet, sitze ich aber zum Glück schon sicher und trocken im Bus nach Bernau.